Gesundheit
Lauterbach: GroKo muss sich um traumatisierte Flüchtlinge kümmern
GDN -
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Große Koalition aufgefordert, sich mehr um traumatisierte Flüchtlinge zu kümmern. Flüchtlinge aus Kriegsgebieten, die jetzt traumatisiert in Deutschland leben, seien "eine unterschätzte Gefahr für die Betroffenen selbst und für die Bevölkerung", sagte Lauterbach am Donnerstag im ARD-Mittagsmagazin.
Bisherige Schätzungen, dass bis zu 50 Prozent der Geflüchteten an Depressionen erkrankt seien, hält der SPD-Politiker für glaubwürdig. Unter den Kindern könnten es 60 Prozent sein. "Da sind viele dabei, die sich langfristig unvorhersehbar entwickeln können", warnte Lauterbach. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) müsse aufgrund dieser Gefahr mehr tun, damit es genug Therapieplätze gebe. Das aktuelle CDU-Kandidatenrennen könnte das verhindern, so Lauterbach. "Jetzt hat der Gesundheitsminister Sorge, etwas für Flüchtlinge zu tun, weil das seine Profilierung in dem Bereich gefährdet", sagte er. "Falls vom Ministerium nichts kommt, werden wir in der Großen Koalition da aktiv werden", kündigte er an. Die SPD-Fraktion wolle sich des Themas annehmen.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.