Gesundheit
Gesundheitsminister will gegen hohe Pharmapreise vorgehen
GDN -
Angesichts der steigenden Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für biotechnologisch hergestellte Medikamente will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Einsatz preisgünstiger Nachahmerpräparate fördern. Nach Informationen des "Handelsblatts" plant Spahn eine gesetzliche Regelung, um die Verbreitung von sogenannten Biosimilars in Deutschland zu erhöhen.
Ziel ist, dass Apotheken künftig bei bestimmten Biotech-Medikamenten das günstigere Nachahmerpräparat an Kassenpatienten abgeben müssen – solange der verschreibende Arzt dem nicht ausdrücklich widerspricht. Im vergangenen Jahr hätten nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei konsequenter Umstellung auf Biosimilars insgesamt 279 Millionen Euro eingespart werden können. "Wenn es günstigere Alternativen bei gleich hoher Versorgungsqualität gibt, müssen wir sie nutzen", sagte Spahn dem "Handelsblatt". "Sonst könnten wir das hohe Niveau der Arzneimittelversorgung in Deutschland nicht halten." Bei vielen Arzneimitteln sind die Apotheken bereits seit 2002 in der Pflicht, bei Preisunterschieden zum Original ein wirkstoffgleiches Nachahmerpräparat abzugeben. Für den wachsenden Markt der Biotech-Medikamente galt das bislang aber nicht. Hintergrund ist, dass die Wirkstoffe bei Biosimilars zwar denen des Originalpräparats ähneln, anders als bei klassischen Generika jedoch nicht mit ihnen identisch sind.
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