Gesundheit
FDP-Chef lehnt Widerspruchslösung bei Organspende ab
GDN -
FDP-Chef Christian Lindner hat sich gegen die sogenannte Widerspruchslösung bei der Organspende ausgesprochen. "Ich bin selber Organspender, habe mich da vor Jahren für entschieden, ich halte das auch für richtig, aber das muss jeder selbst entschieden können", sagte er am Montag dem Fernsehsender n-tv.
"Was wir tun können ist bessere Kampagne führen oder vielleicht die Menschen beim Behördengang fragen, ob sie sich schon mit der Organspende auseinander gesetzt haben", schlug er vor. "Ärgerliche Bürokratie zu schaffen" oder gar "Schweigen als eine Zustimmung zu werten", halte er aber für nicht vereinbar mit dem Bild des selbstbestimmten Individuums, "gerade in solchen besonders wichtigen Fragen", so Lindner weiter. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Montagvormittag gemeinsam mit mehreren Bundestagsabgeordneten einen fraktionsübergreifenden Gesetzentwurf für eine "doppelte Widerspruchslösung" bei der Organspende vorgestellt. Laut dem Vorschlag sollen alle Bürger als Organspender gelten, wenn sie dem zu Lebzeiten nicht widersprochen haben. Bei Widerspruch muss man sich in einem Register eintragen. Auch Angehörige sollen für Verstorbene widersprechen können. Der Vorstoß vom Montag wird allerdings nicht der einzige fraktionsübergreifende Entwurf bleiben. Ein Gruppe von Abgeordneten sieht eine verpflichtende Entscheidung vor, wobei den Bürgerämtern eine entscheidende Rolle zukommen soll. Eine aktive Zustimmung wäre bei dem Vorschlag, den unter anderem Grünen-Chefin Annalena Baerbock unterstützt, weiter nötig. Die letztendliche Entscheidung im Bundestag soll frei ohne Fraktionsdisziplin stattfinden.
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