Gesundheit

IfW-Prognose: Sozialkassen schreiben 2014 wieder rote Zahlen

GDN - Während SPD und Union in Berlin noch um die Milliarden der Sozialkassen verhandeln, könnte sich deren Finanzlage auch ohne neue Leistungen drastisch verschlechtern. Nach Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) für das "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe) geben die Sozialversicherungen nach geltender Rechtslage schon nächstes Jahr voraussichtlich 4,4 Milliarden Euro mehr aus, als sie einnehmen.
"Die laut Gesetz erforderliche Senkung des Rentenbeitrags um 0,6 Punkte belastet die Sozialkassen ebenso wie die Abschaffung der Praxisgebühr und der Wegfall des Zwangsrabatts für Arzneien", sagte IfW-Finanzexperte Alfred Boss. Nach seinen Berechnungen wird 2014 die Bundesagentur für Arbeit (BA) die einzige der großen Sozialkassen sein, die mit einem Überschuss von 0,2 Milliarden Euro noch leicht schwarze Zahlen schreibt. Ohne Beitragserhöhung rutsche dagegen die Pflegeversicherung ins Minus; sie werde ein Defizit von 0,2 Milliarden Euro machen. Auch Krankenkassen plus Gesundheitsfonds drohten erstmals seit dem Jahr 2009 wieder rote Zahlen: Sie werden laut der Prognose 0,7 Milliarden Euro mehr ausgeben, als sie einnehmen. Bei der Rentenversicherung könnte sich das Minus nächstes Jahr den Angaben zufolge auf 3,7 Milliarden Euro belaufen.
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