Gesundheit
Bericht: Zahl der Organspenden eingebrochen
GDN -
Die Zahl der Organspender in Deutschland hat nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochausgabe) im vergangenen Jahr einen neuen Tiefpunkt erreicht. Mit noch 876 Spendern sank sie auf den niedrigsten Wert seit Verabschiedung des Transplantationsgesetzes 1997, wie aus vorläufigen Jahreszahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hervorgeht, die der Zeitung vorliegen.
Im Vorjahr hatte sie noch 1.046 Spender registriert. Demgegenüber stehen 11.000 Patienten, die dringend auf ein Spenderorgan warten, sei es Niere, Leber, Lunge oder Herz. Die DSO spricht von einer "erschütternden Jahresbilanz". Nach ihren Angaben lag die Zahl der Organspender 2013 um ein Sechstel unter der rückläufigen Zahl des Vorjahres. Die Menge der gespendeten Organe sank wegen Mehrfachspenden um knapp 14 Prozent auf 3.034. "Nach dem starken Rückgang der Organspenden im Jahre 2012 hat sich diese dramatische Entwicklung 2013 noch weiter verschärft," sagte der Vorsitzende der Stiftung, Rainer Hess, der F.A.Z. Die DSO betrachte "diese Entwicklung mit großer Sorge". Man werde einen "langen Atem brauchen, um wieder Vertrauen aufbauen zu können." Im Jahresverlauf und nach Regionen sei die Entwicklung unterschiedlich verlaufen. So seien im August und November statt der sonst im Schnitt 100 Spender weniger als 60 registriert worden. Besonders stark sei der Einbruch in Bayern ausgefallen, wo die Zahl der Organspender um beinahe ein Viertel gesunken sei. Dort und in Baden-Württemberg kam statistisch gesehen nicht einmal mehr ein Spender auf 100.000 Einwohner. Das sind bundesweit die niedrigsten Werte. Ein Grund für die mangelnde Bereitschaft zur Organspende seien die 2012 und danach bekannt gewordenen Manipulationen bei Organtransplantationen in Universitätskliniken, sagte Hess der Zeitung. Auch seien Ärzte und Krankenhäuser verunsichert, nach welchen Kriterien sie Patienten noch auf eine Warteliste für ein Spenderorgan setzen dürften. Verbesserungsmöglichkeiten gebe es nicht zuletzt bei den Massenanschreiben einiger Krankenkassen. Im vergangenen Jahr hatten die Kassen ihren Versicherten Informationsmaterial und einen Organspendeausweis zugeschickt, mit der Aufforderung, sich für oder gegen die Spende zu entscheiden.
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