Gesundheit
Bundesregierung will manche Tätowier-Farben verbieten
GDN -
Die Bundesregierung will ein europaweites Verbot gesundheitsschädlicher Tätowiermittel durchsetzen. Das geht aus einem Schreiben von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (57, CSU) an die EU-Kommission hervor, das "Bild" (Dienstag) vorliegt.
"Beim Tätowieren werden toxikologisch relevante Mengen an Tätowiermitteln in die lebenden Hautschichten eingebracht", argumentiert darin der Minister. Zwar würden in Deutschland bereits strenge Regeln für Tätowier-Mittel gelten. Doch sei im gemeinsamen Binnenmarkt zu erwarten, "dass europaweit gültige Regelungen im Vergleich zu diesen nationalen Maßnahmen größere Wirksamkeit entfalten." Eine einheitlich koordinierte Maßnahme sei daher der "beste Weg zu mehr Sicherheit", begründet Schmidt sein Ansinnen. Giftige Tattoo-Mittel führten unter anderem zu Narbenbildung, Infektionen, Ekzemen, Kontakt-Dermatitis und könnten Hautkrebs auslösen. Vereinbart werden müssten auch gezielte Notfallmaßnahmen für Tätowiermittel, um die Produktsicherheit der verwendeten Farben sicherzustellen und die Verbraucher zu schützen. Dabei geht es nach "Bild"-Informationen unter anderem auch darum, die Vorschriften zur Produktkennzeichnung, die Mitteilungspflichten für Hersteller und die Vorgaben zur Sicherheitsbewertung einheitlich zu gestalten und zu verschärfen. Nach "Bild"-Informationen strebt das Bundeslandwirtschaftsministerium aber sogar einen Import-Stopp giftiger Tattoo-Farben für die ganze EU an. Hintergrund ist, dass die verwendeten Tätowiermittel in Europa oft aus Drittstaaten stammen, in denen die Herstellung kaum kontrolliert wird. Die Farben enthalten daher oft giftige Stoffe wie Schwermetalle, Ruß oder Pigmente von Autolacken.
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