Gesundheit
Große Einkommensunterschiede bei Apotheken
Knapp der Hälfte der 20.000 Präsenzapotheker geht es demnach mit einen Betriebsergebnis von mehr als 149.000 Euro im Jahr sehr gut. Etwas über zwei Fünftel liegt mit Betriebsergebnissen zwischen 83.000 und 149.000 im Mittelfeld. Fast zehn Prozent aber sind mit 66.000 Euro und weniger eigentlich schon nicht mehr rentabel. Zwischen den reichsten 30 Prozent mit Ergebnissen von mehr als 165.000 Euro und den ärmsten zehn Prozent liegt eine Differenz von mehr als 100.000 Euro. Laut Gutachten ist eine Apotheke nicht mehr wirtschaftlich zu führen und wird über kurz oder lang geschlossen, wenn der Unternehmergewinn vor Steuern 62.500 Euro unterschreitet. Betroffen von solch relativer Armut sind der Studie zufolge vor allem Solitär-Apotheken, die für die flächendeckende Versorgung relevant sind und für die es im Umkreis von fünf Kilometern keine Alternative gibt. 1.700 solcher Apotheken gebe es. Etwa 760 davon liegen auf oder unter der kritischen Gewinnschwelle. Die Studienautoren fürchten daher ein Apothekensterben, sollte der Versandhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten nicht verboten werden. Aus Sicht der Opposition im Bundestag ist das ein Fehlschluss. "Wir haben offensichtlich ein massives Verteilungsproblem der Einkommen zwischen guten und schlechten Lagen sowie großen und kleinen Apotheken", sagte die Grünen-Gesundheitsexpertin Kordula Schulz-Asche über die Studie dem "Handelsblatt". Das sei die Ursache dafür, dass Apotheken schließen, und nicht die Konkurrenz des Versandhandels. Sie forderte deshalb Sicherstellungszuschläge für ärmere Apotheken. Zahlen sollten diese die reichen Apotheker. "Die Zahlen zeigen, dass dafür genug Geld da ist."
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