Gesundheit
Deutschprobleme von Ärzten führen angeblich zu Behandlungsfehlern
GDN -
Patientenschützer vermuten, dass mangelnde Deutschkenntnisse ausländischer Ärzte häufig zu Behandlungsfehlern führen. "Wir schätzen, dass sich 20 Prozent aller ärztlichen Behandlungsfehler auf Verständigungsschwierigkeiten zwischen Patienten und ausländischen Ärzten mit Deutschproblemen gründen. Bei einer Dunkelziffer von 170.000 Behandlungsfehlern pro Jahr wären das bis zu 34.000 Fälle von dramatischer Sprachverwirrung", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe).
Um das Sprachproblem zu lösen, hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz einen 5-Punkte-Plan verfasst, der der "Bild-Zeitung" vorliegt. Darin schließen sich die Patientenschützer der Forderung der Gewerkschaft Marburger Bund nach bundesweit einheitlichen Sprachtests für ausländische Ärzte an. "Die Länder müssen unabhängige Prüfstellen schaffen, die unangemeldet die Qualität der Versorgung und die Deutschkenntnisse der Ärzte überprüfen", heißt es in dem Konzept weiter. Auch die Krankenhäuser müssten die sprachlichen Eignungen ihrer Angestellten regelmäßig überprüfen. Außerdem fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz die Universitäten auf, die Studienplätze für Medizin von derzeit bundesweit 9.000 auf 13.000 zu erhöhen, die Krankenhäuser sollten verstärkt mit in- und ausländischen Hochschulen kooperieren. Die Zahl der in Deutschland gemeldeten ausländischen Ärzte war im vergangenen Jahr laut Bundesärztekammer erstmals auf über 30.000 gestiegen. Wegen des Ärztemangels braucht Deutschland die Mediziner aus dem Ausland. Laut Ärzte- und Patientenvertretern häufen sich jedoch auch die Beschwerden über die mangelnden Deutschkenntnisse der Mediziner.
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